Sonntag, 27. Januar 2008

Im Reich der Mitte, ein entspannter Tag...

Gestern sind wir, wie schon angekündigt, nach China, besser gesagt Shenzhen aufgebrochen. Die Fahrt dauerte nur 40-45 Minuten mit dem Zug, die gleiche Zeit verbrachten wir dann noch mal an den einzelnen Grenzposten. Erst ausreisen aus Hong Kong (Stempel in Pass und tschüs) dann einreisen nach China, vorher aber einen Wisch ausfüllen und wieder Pass vorzeigen, wieder einen Stempel in den Pass. Wir dachten Hong Kong gehört zu China, aber bei der Bürokratie waren wir uns dann doch nicht so sicher.

In China angekommen, merkten wir gleich deutliche Unterschiede, die Beschilderung war nicht mehr zweisprachig wie in HK (englisch / chinesisch) sondern nur noch, für uns unleserliche, chinesische Zeichen. Aber wir waren vorbeireitet und hatten wichtige Adressen als chinesische Zeichenfolge auf Papier dabei.

Wir waren in 2 Shopping (ahhhhhhhh) Malls, die erste war eine reine Local Mall, und wir wurden an jeder Ecke angesprochen: „Copied watches, you need watches Sir?“, „Hey my friend, what you need?“ „DVD! 8 Dollar (HK Dollar ca. 80 Cent) each.“ Und vielen etlichen Sprüchen mehr, die wir irgendwann nicht mehr wahr genommen haben. Die zweite Mall, war eher mit westlichen Geschäften vollgeladen, aber hier haben wir ein cooles Restaurant gefunden. Live Cooking auf chinesische Art. Aber schaut euch die Bilder selbst an.

Danach sind wir etwas hilflos rumgeirrt, und draußen, im echten China, gelandet. Nachdem wir (die beiden Schweden waren wieder mit dabei) auch nicht wussten was wir uns anschauen könnten und es nochmal eine Stufe kälter geworden ist. Haben wir beschlossen unseren Tag im SPA (Insidertipp von HKBU Studenten) zu verbringen.

Wir sind direkt mit dem Taxi hingefahren und wurden etwa so behandelt, als wenn wir in einem teuren Wagen gefahren wären. Unsere Tür wurde aufgehalten und mehrere Angestellte des Spa’s haben uns gleich hinein begleitet. Unten angekommen, waren wir wirklich überrascht, wie viele Angestellte und Kunden nur in der Lobby saßen. Nachdem wir zum ersten mal da waren und keine Ahnung hatten wie das ganze abläuft, standen wir wohl etwas doof in der Gegend rum, aber eine nette Angestellte kümmerte sich gleich um uns 4 Langnasen und erkläre uns alles ganz genau (natürlich in Englisch). Also erstmal rein!

Wir wurden in einen Umkleidekabine begleitet und jeder von uns hatte seinen persönlichen „Assistenten“ der uns alle Sachen abgenommen hat. Wir durften nichts selber wegräumen. Wie es bei den anderen 3 war kann ich nicht sagen, aber ich stand dann nur noch in Boxershorts da und wurde mit Fingerdeut nett aber doch deutlich darauf hingewiesen mich weiter zu entkleiden jedoch hatte ich kein Handtuch kein Bademantel kein gar nichts… letztendlich bekam ich eins.

Zuerst ging es auf Erkundungstour, vorbei an der Poollandschaft, Saunen, Massagebädern und Infrarotstrahlern. Wir waren uns nicht so sicher, was im Eintrittspreis alles enthalten war und was nicht Aber Lust in einen Whirlpool zu gehen hatten wir alle. Jedoch wie? Nackt? Da waren kleine Kinder, man will denen ja nicht alles zumuten. Wir also wieder in die Herrenbereich und dort haben wir dann frisch verpackte Badehosen bekommen. Also rein in das Vergnügen. Aber wir wollten ja nicht den ganzen Tag nur da unten rum hängen, ich war auf der Suche nach einer Massage.

Weiter also in den Restroom, aber HALT, diesen darf man nicht mit Badehose und Handtuch betreten, wir wurden mal wieder freundlich darauf hingewiesen uns auszuziehen. Und bekamen von einem anderen Umkleideassistenten eine sexy Einweg-Unterhose verpasst und eine Art Schlafanzug (so ein 7/8 – Verschnitt). Eigentlich sahen wir eher aus, wie Kung Fu Mönche in Ihren Trainingsklamotten.

Im Ruhebereich angekommen, staunten wir nicht schlecht, dort gab es Massagesessel für Füße und für die Pediküre, Maniküre, Ohrensäuber und vieles vieles mehr. Desweiteren eine Obstbar und Kaffee, Billard und Videospiele. Einfach Irre. Nach ein paar Vitaminen und Kaffee gingen wir los auf der Suche nach einer Massage.

Theoretisch geht es so: Angestellte Ansprechen, Typ der Massage wählen, Mädchen aus einer Computerdatei mit Angaben (wir konnten nur Größe und Alter lesen) und Bild wählen. (So wie Chris Tucker in Rush Hour 2 nur digital)

Wir hatten da aber etwas Hemmungen nur nach dem Aussehen zu wählen. Das erinnert doch zu sehr an ein anderes Etablissement, wobei sowas wohl auch dort angeboten wurde.

Wir haben uns also für eine 90 Minuten Chinese Style Ganzkörpermassage entschieden, die besonders die Akkupunktur und Energiepunkte stimuliert und Stresshemmend wirkt (wir waren ja auch sowas von fertig, die Uni und so…). Die kostet übrigens nur ca. 15 EUR.

Die Massage war einfach göttlich: Wolf ist glatt eingeschlafen, während ich an Punkten gequält wurde die ich heute (Sonntag) noch merke. Details lassen wir aus, Ihr wisst ja alle wie sowas abläuft. Kneten, Drücke, Ziehen und Einrenken. Aber es war das erste mal, dass eine Masseuse / Masseur auf mir drauf stand.

Danach noch einmal Whirlpool und dann ging das ausziehen und ankleiden genau andersrum, auch hier durften wir kaum etwas ganz alleine machen. Selbst unsere Füße wurden abgetrocknet.

Als wir die Grenze zu Hong Kong überquert hatte, waren wir irgendwie erleichtet. Warum genau wissen wir nicht.

Soweit das neuste aus den kalten subtropischen Hong Kong.

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