Freitag, 29. Februar 2008

Ereignisreicher Donnerstag

Am Donnerstag hatten wir unsere zweite Präsentation. Es war eine Gruppenpräsentation und Wolf und ich haben mit zwei Franzosen zusammengearbeitet. Nachdem die beiden anscheinend noch nie etwas vom Powerpoint Master gehört haben, haben wir die Präsentation zusammengebastelt und den beiden eingetrichtert, dass wir uns um 9 Uhr treffen um alles nochmal zu besprechen. Die Vorlesung fing um 9:30 an. Am besagten Tag war die Gruppe um 9 am Treffpunkt, die ganze Gruppe? Nein, zwei Deutsche schliefen bis 9:20 Uhr! Ja wir haben beschlossen die Vorurteile von Deutschen zu korrigieren und sind erstmal zu spät gekommen. Unser Wecker hat total verschlafen, so wie wir, und wir wurden von den Franzosen per Handy geweckt. Ich war sofort wach und weckte Wolf dezent schreiend „WOLF WIR MÜSSEN AUFSTEHEN, ES IST 9:20 UHR!“

Es ging im Eiltempo ohne Frühstück Richtung Vorlesung. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig vor den anderen da zu sein, da Chinesen auch immer zu spät kommen und der Vortrag lief auch ganz gut. Wir sahen wohl etwas verknittert aus, wir wollen nicht wissen was der Dozent über uns gedacht hat…

Am Nachmittag war ich mit der Alex im Kowloon Park unterwegs, der als grüne Lunge Kowloons gilt, aber anstatt mal eine Rasenfläche vorzufinden gab es nur Bäume, geflieste Wege und Teiche. Also wollte ich mich zum Sonnen (ja es ist warm und die Sonne scheint) auf einen Brunnenrand legen, ich lag noch nicht richtig, da kam schon ein Aufseher der mich daran erinnerte „No Sleeping here“ aha ok danke. Ich schlafe ja auch immer sofort und überall ein. Aber schon interessant für was es alles in HK Jobs gibt.

Am Abend ging es dann noch in die Bar „Le Jardin“ ein absoluter Geheimtipp, der in jedem Reiseführer steht. Also wirklich sehr geheim. Aber die Bar zu finden ist gar nicht so leicht. So muss man durch ein anderes Restaurant durchgehen und dann eine Treppen in den Hinterhof nehmen, um auf halber Strecke den Eingang zur Bar nicht zu verpassen. Aber in der Bar selbst, herrscht eine tolle Atmosphäre. Musik, Licht und Einrichtung passen zusammen. Die Preise sind üblich für HK. Das beste ist, wir sind jetzt Mitglied im „Le Jardin Club“ und damit haben wir uns einen ewigen Platz gesichert...

First Fitting beim Schneider

Mittwoch waren die ersten Entwürfe fertig… Der einzige Makel war nur, dass Sie der Alex erst die falschen Klamotten gebracht haben, und ich habe mir noch gedacht, hat die Sie wirklich so eine hässliche Farbe ausgewählt kann doch gar nicht sein. Alex dachte dagegen, dass sei ein Innenfutter oder etwas ähnliches. Naja nach 2 Minuten war der richtige Entwurf da…

Dienstag, 26. Februar 2008

Hong Kong - Live It, Love It

Nach einer etwas längeren Pause melden wir uns heute bei unserer Fang-Gemeinde zurück!

In den letzten Tagen haben wir einfach ncht so viel erlebt :) Bastl befindet sich mittlerweile auf dem besten Weg der Geneßung und hat seine chinesische Medizin heute abgesetzt. Jetzt heißt es bei Ihm endlich wieder richtig essen ...

Nach fast zwei Monaten in HK haben wir nun das Bewußtsein geändert und fühlen uns nur noch selten als Tourist. Viel mehr sind wir nun selbst ein Teil von HK - Expatriot eben.

Gestern hatten wir unser erstes Mid-Term-Exam. Gestartet hat die Prüfung mit New Venture & Entrepreneurship. Was soll man sagen, wir haben am Wochenende uns durch das Buch und die Präsentation gewühlt um dann eine Klausur vorgesetzt zu bekommen, die eher einem "Reading Comprehension" mit allgeinem Business Knowledge gleich zu setzen war, denn einer Wissensabfrage. Naja, wie uns berichtet wurde, werden die Klausuren in den anderen Fächern anspruchsvoller ....

Heute ging es in der New Territorries zu einer "Außenstelle" unserer Uni. Da wir für die Prüfungsvorbereitung Literatur benötigen, die in unserer Bibliothek nicht verfügbar war machten wir uns auf die Reise. Dort angekommen, sahen wir uns in einer ganz anderen Welt wieder. Eine Art "Trabantenstadt", die nur aus Hochhäusern und künstlich angelegten Pärken & Flüssen bestand. Heimat für tausende Menschen und mitten drin ein neu errichteter Campus der Baptist University. Auf der Suche nach der Bibliothek landeten wir zuerst in der Primary & Secondary School und waren, mir nichts - dir nichts, von lauter acht bis zehnjährigen Chinesen umgeben :)

Bilder des Campus reichen wir noch nach - das ganze war architektonisch sehr ansprechend gestaltet. Eine Uni zum wohlfühlen eben ...

Auf dem Weg zurück wurden wir Augenzeuge der "Intelligents-Bestie" Chinese. Im Zug saß uns eine dreier Gruppe junger Chinesen (ielleicht neun oder zehn Jahre alt) gegenüber. Die Kids unterhielten sich in flüssigem, einwandfreien Englisch und machten einen Wettkampf mit den Zauberwürfeln. Wer konnte schneller alle Seiten einwandfrei herstellen. Und schon gings los - man konnte kaum mit den Augen folgen und keine zwei Minuten später war der Würfel wieder in einwandfreier Sortierung.

Beneidenswert, ich habe es nie geschafft & Bastl hat als Kind seinen Würfel auseinander gebrochen und wieder zusammen gebaut, weil er so frustriert war.

Nachdem ich die letzten 5 Nächte fast nie vor 4 Uhr ins Bett gekommen bin (wir haben gelernt "Hong Kong People don't need to sleep ...), versuche ich mich heute mal früher zu verabschieden und sage

"Gute Nacht Hong Kong"

Hong Kong - Live It, Love It

Samstag, 23. Februar 2008

The never ending story…

Mittlerweile ist die Chinese Medicine Clinic mein neues zu Hause, die Arzthelferinnen kennen mich und der Doktor grüßt mich sogar. Eigentlich sollte ich heute nur zu einer Routinekontrolle hin. Aber als ich in den Untersuchungsraum kam, saßen da drei, ja DREI Ärzte, ob ich vielleicht etwas Ernstes habe und großen Kriegsrat halten müssen, ach und der Dolmetscher war auch wieder dabei. Also hab ich ihnen beschrieben wie es mir geht, dass es mir zwar besser geht, ich aber mittlerweile 2 T-Shirts pro Nacht vollschwitze und wohl doch noch nicht übern Berg bin.

Danach wurde ich von zweien untersucht, Puls fühlen und Zunge zeigen. Sie haben mir erzählt ich dürfe, während ich die Medizin nehme, kein Hühnchen, Rindfleisch oder Fisch essen. Wohl vorher auch schon nicht, hätte man mir ja auch mal sagen können. Gut hab ich ja auch fast nicht, im Hamburger ist ja kein Rindfleisch und auch gestern beim chinesischen essen, war es auch nur ein bisschen Huhn und kleine Mengen Fisch. Naja also nur noch Schwein ab heute. Ich hab nämlich neue Medizin bekommen…

Ansonsten waren meine Schwester und ich beim Schneider. Wir wurden von dem alten Chef persönlich bedient, beraten und vermessen. Man darf sich den Stoff auf Ballen aussuchen, den man für den Anzug haben möchte und auch für Bluse / Hemd gibt es eine Stoffauswahl. Der Schnitt wird vom Schneider mal eben per klarer Handskizze dargestellt oder man darf sich aus irgendeinem Katalog einer anderen Firma einen Schnitt aussuchen, der dann kopiert wird. Das ist mal eine andere Art von einkaufen… Bilder folgen nach der ersten Anprobe.

Wolf war währenddessen Shoppen, schließlich wird es langsam warm in Hong Kong und wenn man vom Regen absieht könnte man eigentlich nur mit Pullover rumlaufen.

Besuch aus Deutschland

So der erste Besuch aus Deutschland ist da. Nachdem der Wurzeltrank schon nach der ersten Einnahme Wirkung zeigte und mein Fieber senkte, konnte ich also meine Schwester, Jasmin und Martin (Komilitonin + Bruder) am Donnerstag vom Flughafen abholfen. Ich weiß schon gar nicht mehr wie lange Wolf und ich damals zwischen "Verlassen des Flugzeuges" und "Erreichen der Ankunftshalle" gebraucht haben. Bei den drei hat es 40 Minuten gedauert.

Also ab zum Hostel, das ich einen Tag vorher gebucht hatte. Hat auch alles geklappt mit Schlüssel und co. Raymon ist einfach ein toller Vermieter...

So während die 3 also Tagsüber erstmal die Stadt allein erkunden, versuche ich weiterhin gesund zu werden und nebenbei lernen wir natürlich für das erste mid-term exam nächste Woche...

Mittwoch, 20. Februar 2008

Chinese Medicine

Heute Abend war es endlich soweit, der extra für mich gebraute Zaubertrank war fertig.

Das ist er, dies ist übrigens nicht wie ich am Anfang gehofft habe, die komplette Medizin, sondern nur die Halbtagesdosis. Ich werde jetzt morgens und abends diese Menget zu mir nehmen, und hoffen das er hilft.

Also Beutel auf und rein ins Glass, sah aus wie Cola. Aber mir war klar, dass es nicht so schmecken würde. Ich selber habe nicht dran gerochen, ich wollte mich nicht vorher schon entmutigen, also durfte Wolf ran, unter der Bedingung, dass er nichts sagt, keine Geräusche von sich gibt, oder irgendwelche Grimassen zieht. Leider habe ich vergessen, ihm auch das Lachen zu verbieten, denn Wolf lachte lauthals, und somit wusste ich, oh das wird richtig lecker.

Um es kurz zu fassen, es schmeckte bitter und widerlich und das schlimmste ist der Nachgeschmack.


Aber die Bilder beschreiben wohl am besten wie er schmeckt.

Noch weiß ich nicht, wie er schmeckt.


Langsam entfaltet sich der Geschmack.

Das Glass ist leer, einfach nur widerlich

Dienstag, 19. Februar 2008

Bericht aus dem Krankenlager

Wir melden uns aus dem Krankenlager im 17ten Stock.

Wolf und ich haben unser berühmt berüchtigtes Ping Pong Spiel fortgeführt. Nachdem Wolf aus Shanghai seinen tollen Reizhusten mitbrachte, entschied ich mich dafür mal wieder so richtig Fieber zu bekommen. Seit 3 Tagen häng ich nun mit Fieber mit Zimmer rum, und ernähr mich von Vitaminpillen und Paracetamol.

Deswegen hab ich beschlossen heute zum traditionellen chinesischen Arzt zu gehen. Wir haben eine Klinik mit guten Ruf gleich bei uns auf dem Campus, da an der HKBU Chinese Medicine gelehrt wird. Ich also hin und hab mir einen Termin geben lassen. Während die Empfangsdame / Arzthelferin perfektes (für die Verhältnisse in HK) Englisch sprach, sah es beim Arzt schon etwas schwieriger aus. Der Sprach kein bis gar kein Englisch. Aber nachdem ich wohl schon so asiatisch aussehe, hat er mich erstmal vollgetextet. Als ich ihn dann ratlos angeschaut habe, hat er einen Dolmetscher kommen lassen. Dann ging das Dreiecks-Gespräch los. Ich hörte immer eine ewig lange Frage auf Chinesisch und dann wurde ich nur gefragt "cough, sore throat, cold". Soviel zu dem Dolmetsch Künsten. Nachdem ich alles erklärt hatte wurde mir gesagt, dass morgen meine Medizin fertig ist. Eine Mischung aus Kräutern, Pilzen, Wurzeln und sonstigen Zutaten die zu einem Trank gebraut werden.

Also morgen ist der Trank fertig, aber dann folgen Fotos wie er aussieht und evtl. Nebenwirkungen, vielleicht wink ich dann zukünftig mit 3 Armen auf den Fotos.

Samstag, 16. Februar 2008

Nachtisch auf Chinesisch

Heute geht es mal wieder um unsere Essgewohnheiten, nachdem wir uns mit den Hauptgerichten eingependelt haben. Haben wir uns nun an die Nachspeisen herangewagt.

Gleich vorne weg Chinesen haben eine andere Auffassung von Süß und Nachtisch. So landet zum Beispiel im Nachtisch, Reis oder Tofu. Desweiteren sei noch gesagt, wer im englischen ein Dessert bestellt sollte auf seine Betonung achten, sonst bestellt man ganz schnell eine Wüste.

So es gibt echt leckeren Nachtisch in Hong Kong, vor allem die Mango im Kokosmantel kann sich sehen lassen. Aber was man unbedingt bestellen sollte ist Durian Fruit, eine in Deutschland weitestgehend unbekannte Frucht. Sie schmeckt einfach einzigartig, und auch der Geruch der Frucht ist einmalig. Die Frucht duftet so gut, dass es in Singapore verboten ist, sie in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Anders gesagt, sie stinkt fürchterlich, und der Geschmack ist so intensiv das man nicht weiß, ob man schlucken oder spucken soll.

Also dies war uns natürlich vorher bekannt, aber ich wollte sie unbedingt probieren, schließlich hat keiner gesagt, dass ein Auslandssemester in einer fremden Kultur leicht werden würde. (Dies ist übrigens der Wahlspruch des Auslandssemesters der EUFH-Studenten). Wolf hat sich mit einer fadenscheinigen Entschuldigung die Mango im Kokosmantel bestellt, während ich Pancake mit Durian probierte.


Sieht ja eigentlich ganz lecker aus, der Geruch wurde auch erst nach dem Anschneiden penetrant. (das weiße ist Durian)


Ich hab einfach kein gutes Pokerface, der erste Geschmack war, ääh sagen wir gewöhnungsbedürftig


Also was bleibt einem übrig als zu lachen, oder es zumindestens zu versuche

Wer jetzt aber denkt, ich hätte es nicht aufgegessen, der täuscht sich, die Schande wollte ich mir nicht geben.
Also wenn ihr mir nicht glaubt, bestellt euch etwas mit Durian Fruit. Wenn Ihr mir doch glaub, dann bestellt euch trotzdem etwas, ich finde jeder sollte man diese Erfahrung gemacht haben.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Back in Hong Kong

Nach einer Berichtspause am gestrigen Tag, melden wir uns heute wieder zurück. Wir leben noch, alle Organe sind noch vorhanden und wir sitzen wohlauf am Flughafen zurück nach Hong Kong.

Gestern wurden wir ein weiteres Mal Opfer der chinesischen Abzocke. Auf dem Weg zum Jade Buddha Tempel wurden wir zuerst von einem Taxifahrer abgezockt, der offensichtlich ein frisiertes Taxameter hatte. Naja – da wir kein chinesisch sprechen und der kein englisch war jede Diskussion zwecklos, zumal es sich nur um 6RMB (0,60€) gehandelt hat. Im Tempel angekommen durften wir mal wieder Eintritt bezahlen um dann, außer ein paar Tempelanlagen, nur Geschäfte sahen. Für die Hauptattraktion – einen großen Buddha aus Jade – mussten wir dann nochmals eine Gebühr zahlen um diesen zu sehen. Fotos waren dann auch noch verboten. Wir haben ihn uns gut ins Gedächtnis eingebrannt – wozu also Fotos machen.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit essen und durch die Stadt ziehen. Da es sooo kalt war, dass nichtmal zwei Handschuhe übereinander und zwei Paar Socken Abhilfe schafften, landeten wir gegen 4 wieder im Hotel um uns erstmal aufzuwärmen. Am Abend setzten wir mit der Fähre nach Pudong über um dort ein überaus gutes Abendessen zu genießen. Außer der Tatsache, das die Vorspeise nach der Hauptspeise kam, ein überaus gelungenes Essen.

Heute Morgen starteten wir den Tag außerordentlich gemütlich. Beim Check-Out aus dem Hotel präsentierte uns man zuerst eine überhöhte Rechnung für die Internetnutzung, nach kurzer Diskussion wurde diese jedoch berichtigt. Anstelle eine Taxis oder der Fähre nach Pudong, benutzen wir heute den „Bund Sightseeing Tunnel“ nach Pudong. Jeder normale Mensch stellt sich unter Sightseeing Tunnel etwas in Richtung Kultur oder zumindest etwas Interessantes zum Ansehen vor. Fehlanzeige – die Chinesen interpretieren Sightseeing komplett anders. Der Tunnel war eine Art „Geisterbahn“ mit vielen blinkenden Lichtern und Kitsch – auch das war eine Erfahrung. Stempel wir das ganze mal unter „Andere Kultur“ ab.

Unser Frühstück folgte danach (um 12.00) – mittlerweile ritualmäßig bei Starbucks. Gleich daraif ging es auf den letzten Trip mit der Metro zum Bahnhof der Maglev (Transrapid) um uns mit 431km/h von Shanghai zu verabschieden.

Jetzt sitzen wir am Airport und sind kurz vorm Verhungern, da es hier kein Restaurant/Burger King/Mc Donalds/Subway/KFC oder sonstiges gibt.

Unser Fazit über Shanghai

Die Stadt hat über 12.000.000 Einwohner und wirkt dennoch kleiner als Hong Kong mit seinen 8.000.000 Einwohnern. Die Skyline ist nicht so atemberaubend und man merkt, dass man in China ist. Alles ist etwa schmutziger, kaum jemand spricht Englisch und man fühlt sich nicht so sicher wie in Hong Kong. Dennoch ist Shanghai auf jeden Fall eine Reise wert. Als der Inbegriff der „Boom Town“ in China sollte jeder einmal hier gewesen sein. Die Kluft zwischen Arm & Reich ist hier wesentlich stärker zu spüren als in Hong Kong. Das Spucken auf die Straße, was in HK 1500 HK$ kostet ist hier absolut legal und jeder spuckt und schneuzt vor sich hin – etwas unangenehm. Mit Sicherheit wird es interessant sein, die Stadt in 10 Jahren zu sehen. Jedoch fehlt Ihr Jetzt schon, der chinesische Touch, Jegliche traditionelle Architektur ist fast vollständig verloren gegangen (Ausnahme ist die Touristen Hochburg Oldtown).

Für jeden der Shanghai besuchen will, hier unsere wichtigsten Tipps:

· Vor der Reise überprüfen, wie aktuell der Reiseführer ist. (Lonely Plante –Shanghai, ist NICHT zu empfehlen)

· Sich am besten vor der Reise eine Stadtkarte auf Chinesisch & Englisch besorgen

· Organisierte Rundreise buchen, wer auf eigene Faust los zieht, sollte entweder chinesisch sprechen, jemand dabei haben der es spricht, oder viel Geduld haben und keine Angst haben mit Händen und Füßen zu reden

· Bucht ein Hotel, in der nähe von der Metro (Subway)

· Jahreszeit auswählen, die wärmer als 15° C ist (nicht Dezember, Januar, Februar!)

Wir freuen uns wieder auf Hong Kong.

Zum Schluss noch ein kleines Highlight unserer Zeit in Shanghai:

Dienstag, 12. Februar 2008

Traue den Chinesen nicht

Wir berichten mal wieder Live und ausführlich aus Shanghai, der boomenden Metropole am Huangpu Fluss.

Heute ging es ab in Richtung Old Town von Shanghai. Endlich habe/n ich/wir das gesehen, was wir die letzten Tage vermisst haben, chinesische Architektur. Dort waren sie also, die verschnörkelten Häuser mit den gewölbten Dächern, die Gärten wie man sie aus Filmen kennt und vieles vieles mehr. Ungefähr 2 Millionen andere Touristen, die sich diesen schönen Fleck auch anschauen wollten. Somit wurde der Ausflug hektisch und nachdem chinesische Touristen auf Kitsch stehen, eben auch kitschig. Also hieß es 2 Mio Asiaten gegen 2 Deutsche (andere Westler die wir geglaubt gesehen zu haben, haben uns nicht geholfen). Also rein in die Masse. Ellenbogen um Ellenbogen, Knie um Knie. Zum Glück sind wir meistens größer als die.

Wolf wurde gleich von eine chinesischen Fernseh-Team interviewt, obwohl sie ihm wohl nicht glaubten, dass er aus Deutschland sei. Logisch bei der Sherpa-Mütze.

Zuerst ging es in den Yu(yuan) Garden, ein traditioneller chinesischer Garten der im 16 Jahrhundert erbaut wurde. Er war so groß und verschachtelt, dass wir nie genau wussten wo wir eigentlich waren. Vielleicht haben wir nicht jeden Winkel gesehen, manche dafür aber 3x Somit gleicht sich das ganze wieder aus.

Draußen wurden wir von einem älteren (78-80) Shanghainesen in verhältnissmäßig gutem Englisch angesprochen, und ab hier beginnt die Geschichte des Tages:

Angefangen hat, alles mit neutralen Fragen wie: „Wo wir herkommen?“ „Was wir hier machen?“ usw. typischer Smalltalk eben. Er fragte uns auch, ob wir denn schon in dem einem Gebäude oben auf dem Dach gewesen wären, da hätte man ne tolle Aussicht, blablabla. Wir antworteten unverfänglich mit nein, dass müssten wir noch machen. Eigentlich wollten wir uns mit diesem unverfänglich Satz wieder zurück zu unserem Touristenprogramm begeben. Aber der Alte hatte andere Pläne, er schleife uns zu diesem Gebäude. Der eine Teil unserer wechselnden Blicke sagte: „Oh Mist, wo gehen wir hin, was will er von uns und „hey, halte deine Niere fest, vielleicht ist sie gleich weg“, der andere sagte „be open minded, vielleicht sehen wir etwas was nicht viele sehen. Als wir alleine im 4 Stockwerk angekommen waren und keine Menschenseele sahen, überwog die Organhändler Theorie, aber einfach umdrehen und weggehen wollten wir auch nicht, Deutsche sind doch irgendwo Idioten. Letztendlich war der Blick den wir sahen super, über den Dächern der alten Stadt mit Blick auf die Skyline.

Für den alten Chinesen im Puma Mantel hatte sich die Sache aber noch nicht erledigt, er wollte mit uns Tee trinken und essen. Den Ort den er hierfür ausgesucht hatte, hätte das Budget des Tages gesprengt, also erste Notlüge von mir, wir haben schon gegessen und sind nicht hungrig, in Wirklichkeit hatten wir Sau Hunger (im Nachhinein betrachtet hätten wir nichts besseres machen können). Jetzt war der Alte geknickt, und uns ging durch den Kopf, hat er sein Gesicht verloren, hab ich mein Gesicht verloren, weil ich direkt und doch in gewisser Weise unhöflich war…

Aber dem alten war es egal, er fragte ob wir verschiedene Sachen gesehen hätten, als er seinen Kalender hervorholte, in dem die Bedeutung des Chinese New Year in Englisch aufgelistet war und er darin blätterte um uns etwas zu erklären, wurden wir mal wieder skeptisch, macht der das öfter, was will der denn wirklich von uns. Aber er begleitete uns zu dem Tempel, den wir uns eh anschauen wollten und erklärte uns verschiedene Bedeutungen. Letztendlich wurde er etwas lästig und wir dachten über 2 Alternativen nach, Nr. 1 wir verschwinden in der Menge wenn er nicht hinschaut, Nr. 2. Wir rufen uns gegenseitig auf dem Handy an und täuschen ein plötzliches Treffen mit Freunden vor.

Plötzlich draußen vor dem Tempel, hatten wir es aber gar nicht mehr nötig, da der Alte meinte, er bräuchte jetzt ne Pause und wollte sich ausruhen, „Ich jubelte innerlich“ doch jetzt kam der Grund seiner Nettigkeit: „Do you have some tip for me“? Geld wollte er also haben, dass hätten wir uns auch gleich denken können. Wir boten im für die Tipps die er uns gegeben hat, ein paar RMB an, aber er wollte mehr. Wir wählten jetzt Alternative 1 und verschwanden in der Menge.

Den Rest des Tages irrten wir durch Shanghai Old Town, und sahen die Kontraste zwischen Arm und Reich. Aber auch nichts was man nicht in Hong Kong sehen könnte.

Lektion des Tages, wir trauen keinem mehr und wimmel vor allem alte Herren im Puma Mantel ab, die uns was vom Pferd erzählen.

Montag, 11. Februar 2008

Auf zu neuen Ufern

Der Tag startete heute etwas später. Die Nacht war einfach zu kurz, obwohl laut unseren Informationen die Chinese Newyear Feierlichkeiten eigentlich seit Samstag Abend vorbei seien sollten. Dachten wir gestern Nacht wir seien im Krieg gelandet, überall krachte und knallte es, die Chinesen und ihr Feuerwerk. Das blöde war, wir haben nichts gesehen nur ab und zu sah man Funken zwischen den Wolkenkratzern hervor sprühen.

Zuerst ging es auf die zweite Walking Tour des Lonely Planets. Der führte uns am Bund entlang. Doch da wir beide ohne Fühstück waren und wir den Bund schon mehrmals abgelaufen waren, ging es mit der Fähre rüber nach Pudong zum ersten Starbucks den wir fanden.

Jetzt konnte es mit dem Sightseeing losgehen. Also ab zum Pearl Tower, dem 3. Höchsten Gebäude auf der Welt, dem höchsten Gebäude in Asien.

Wir hatten einen herrlichen Ausblick auf den Fog und Nebel, auch Shanghai hat ein Feinstaubproblem aber darüber meckert hier keiner. Auch hatten wir das Gefühl, dass ein großer Teil von Shanghai eine einzige Baustelle ist.

Danach hatten wir einen kurzen Snack auf der Sraße, sollten wir das ohne Probleme überstehen, sind wir für alle Essensherausforderungen gewappnet.

Doch nachdem wir gestern so viel gelaufen sind, hatten wir heute mehr Lust, auf passives Sightseeing (wir sitzen und alles kommt bei uns vorbei). Also auf zur Bootsrundfahrt.

Der Tag ging dann recht unspektakulär beim Abendessen zu Ende. Wobei in dem Restaurant soviel los war, dass wir eine Nummer ziehen mussten. Das Problem unser Chinesisch ist nicht ganz fehlerfrei und die Menschen in Shanghai sprechen einen ganz fiesen Dialekt. Somit hatten wir also Probleme mitzubekommen wann wir aufgerufen wurden. Aber eine nette Familie hat uns dabei geholfen und nachdem auch die Angestellte auf unser Problem sensibilisiert wurde, klappte alles ohne Probleme.

It is still an ADVENTURE!

Sonntag, 10. Februar 2008

Shanghai - Winter, Sonne, Sonnenschein (und KÄLTE!!!)

Den heutigen Morgen starteten wir mit einem Kaffee und zwei Donuts bei einem Starbucks-Fake – der Kaffee war gut, die Donuts ebenfalls – gekostet hat das ganze allerdings die Hälfte als bei Starbucks – den restlichen Morgen verbrachten wir dann , neben etwas Sightseeing am People’s Square, damit eine Mütze & Handschuhe zu suchen. Das Ergebniss seht Ihr am besten selbst.

Beim Versuch Mittagessen zu kaufen scheiterten wir kurz vor dem Ziel. Wir hatten schon das ganze Dim Sum inkl. Reis ausgesucht, an der Kasse wurde uns dann klar gemacht, das wir eine spezielle Plastikkarte zum bezahlen benötigen. Da in Shanghai jeder perfekt Englisch spricht, war es auch kein Problem diese Karte zu organisieren (ACHTUNG Ironie!!). Naja, wir ließen das Essen stehen und suchten uns ein anderes Restaurant.

Der Nachmittag zeichnete sich vor allem durch viel Laufen aus. Wir versuchten uns an der Walking Tour des Lonely Planet (Reiseführer) durch die French Concession – 4km, 11 Sehensürdigkeiten und 4 Stunden Fußmarsch waren veranschlagt. Wir schafften die 4km in der veranschlagten Zeit, jedoch übersprangen wir ein paar Sehenswürdigkeiten (wir fanden sie nicht, sie waren geschlossen oder wir hatten kein Interesse …). Im “Memorial for the site of the First National Congress of the Communist Party of China“ wurde ich beim Versuch ein paar Geldscheine zu fotografieren fast verhaftet (naja, sagen wir besser dezent darauf hingewiesen das es VERBOTEN ist zu fotografieren) – Man sollte in China halt doch nicht alles fotografieren. Im Verlauf des weiteren Marschs trieb uns unsere kleine Blase in ein sehr einheimisches Restaurant. Um nicht zu dreist zu sein bestellten wir Tee & Kaffee, bevor wir die Toilette benutzten. Bastls Tee war undefinierbar und mein Kaffee weckte alle totgeglaubten Geister in mir. Beim Verlassen fragten uns zwei Shanghai Mädles, ob wir mit ihnen „Mensch Ärger Dich Nicht“ spielen möchten – da wir knapp in der Zeit waren, lehnten wir ausnahmsweise danken ab. Vielleicht beim nächsten Mal J.

Zurück zum Hotel nahmen wir dann ein Taxi – dank chinesischer Visitenkarte des Hotels war die Verständigung auch kein Problem. Für zukünftige Kommunikationsprobleme mit Taxifahrern haben wir mittlerweile auch vorgesorgt. Wir sind nun im Besitz eine Stadtkarte von Shanghai, in welcher sowohl in chinesischer als auch in englischer Sprache alles aufgeführt ist. Not macht eben erfinderisch.

Das Abendessen genossen wir in einem Restaurant direkt am Bund um die Ecke. Wir wurden mal wieder Zeuge, das den Chinesen etwas das Händchen für Gemütlichkeit, Atmosphäre und dezente Arbeitsabläufe fehlt. Das Restaurant war zwar ansprechend eingerichtet, jedoch waren alle Lichter voll beleuchtet, beim Versuch den Nachbartisch neu einzudecken, flogen Tassen durch die Gegend, die Tischdecke wurde wild durch die Luft geschleudert und Kisten mit schmutzigem Geschirr stellte man mitten in den Gang.

Nach soviel Laufen, Kälte, Essen und neuen Impressionen lassen wir den Rest des Abends im Hotel bei einem kühlen Bier ausklingen.

Wenn Ihr euch fragt warum es keine Fotos von Bastl gibt - er hat in Shanghai die Fotografenrolle übernommen, da ich mein Datenkabel für Kamera -> Notebook vergessen habe. Dafür lehnt er es ab Blog zu schreiben, da er mit meiner Tastatur nicht zurecht kommt...

Samstag, 9. Februar 2008

Ankunft in Shanghai

Nach 2h 30min sind wir heute um kurz nach halb 4 in Shanghai Pudong gelandet. Als wir aus dem Flieger ausgestiegen sind, war es, als wären wir in Sibirien angekommen. Um die 0°C und starker Wind – wir wussten zwar, das es kalt werden würde, aber so kalt – niemals. Dazu kommt, das Sebastian sich absolut nackt fühlt, da er in Hong Kong am Flughafen sein Taschenmesser abgeben musste.

Dank Handgepäck only, waren wir auch schneller als gedacht am Immigrationoffice vorbei und in China angekommen. Als erste galt es deutsche Technik auszuprobieren. Mit über 430km/h ging es im Transrapid vom Flughafen nach Shanghai rein.Wir stellten uns die Fahrt spektakulärer vor, als sie dann am Ende war – in ein paar Jahren dürft Ihr es dann gerne in Bayern selbst probieren.

Nach einigen Irrläufen und verzweifelten Versuchen ein Taxi zu bekommen – der Fahrer schmiss uns einfach wieder raus – kamen wir um halb 6 im Astor House Hotel in Shanghai an. Auf dem Weg dorthin hatten wir schon die erste Möglichkeit die Skyline von Shanghai zu bestaunen - wir können mit Stolz sagen: Shanghai hat keine Chance gegen Hong Kong.

Das Hotel zählt zu den ältesten in Shanghai. Hier fand das erste Telefonat Chinas statt, Einstein und Charlie Chaplin nächtigten hier und es war das erste Haus mit Stromanschluss in Shanghai. Das Hotel hat ein einzigartiges Flair, liegt aber leider verkehrstechnisch nicht optimal. Bei 0°C, ein paar Schneeresten und nicht genügend Taxis eine etwas unangenehme Nebenbedingung. Dafür ist das Zimmer etwa 3x so groß und doppelt so hoch wie unsere Room in Hong Kong.

Beim Versuch ein Restaurant zum Abendessen zu finden, wurden wir diverse Male gefragt, ob wir Haschisch, Marihuana oder Frauen benötigen würden – wir blieben hart und landeten am Ende in einem durchgestylten Restaurant. Die Versuche ein Taxi zurück zu bekommen scheiterten mal wieder, als trotteten wir langsam zurück zum Hotel um den Abend bei einem Bier ausklingen zu lassen.

Zu erwähnen sei noch – Ampeln, Verkehrszeichen oder Blinker interessieren hier keine Sa*. Hupe und Lichthupe scheine die wichtigsten Verkehrszeichen zu sein – es hat keine halbe Stunde gedauert um zu lernen, fünfmal in jede Richtung zu schauen, bevor man wir die Straße überqueren. Ob die Ampel rot, gelb oder grün ist – sch*** egal – in diesem Fall gilt, einfach als toter Fisch mit der Masse mitschwimmen.

Zu guter letzt haben wir gerde festgestellt, dass uns EIGENER Block sowie andere Seiten für uns zur Zeit gesperrt sind. Meinungsfreiheit ist halt doch was schönes...

Feuerwerk der Superlative

Wir sind gerade vom Feuerwerk zurückgekommen! Wir hätte nicht gedacht, dass soviele Menschen auf einem Fleck sein können. Es war voller als gestern, und es lief alles gesittet ab. Jeder wartete bis es los ging, so wie wir, ca. 1h lang. Wobei die Chinesen sich nicht die Zeit mit Alkohol vertrieben haben sondern entweder mit ihrer PSP / NDS oder mit dem lesen von Büchern, so lass der junge Chinese neben mir (geschätzt auf 28) das wichtige Buch "Marriage - you need two to become one" und machte sich eifrig Notizen.

Das Feuerwerk selber war einfach beeindruckend, sowas haben wir noch nie gesehen, ein Finale folgte dem anderen, und nach schlappen 25 Minuten war es dann auch schon dabei. Uns wurde auch gesagt, dass dieses Feuerwerk größer und bombastischer war, als das an westlichen Sylvester!

Wir laden für Euch einfach ein Bilder hoch.