Sonntag, 30. März 2008

I want to ride my bicycle

Anscheinend waren wir von der gestrigen Wanderung noch nicht erschöpft genug. Denn wir sind auf die glorreiche Idee gekommen, Beijing mit der Fahrrad zu erkunden. Gesagt getan.

Also schnell beim Hostel Räder ausgeliehen, der auf den ersten Blick einen recht guten Eindruck machten, denn sie sahen neu aus und hatte keine Kratzer, Schrammen etc. Jedoch nicht alles was glänzt ist Gold, also überprüften wir die Räder auf Herz und Nieren bzw. Pedal und Speiche. So funktionierten die Bremsen bei den ersten Modellen nicht oder der Reifen war platt… Die anderen waren zwar auch nicht wirklich besser, aber wenigstens fahrbar…(dachten wir)

Also ab in den Verkehr. Beijing ist jedoch sehr Fahrrad freundlich, meistens gibt es extra Fahrradwege und übersichtliche Ampelschaltungen. Es war besser als in Shanghai, aber hier fährt auch jeder kreuz und quer. Also beschlossen wir dann die Kreuzung einzufahren wenn es die anderen zigtausend Fahrradfahrer auch machen.

Eigentlich hatten wir uns den Himmelstempel als Ziel gesetzt aber nach 20 Minuten machten wir die erste Pause bei Starbucks. Schließlich waren wir im Urlaub und nicht auf der Flucht…

Um nochmal auf die TOP Qualität der Räder zurück zu kommen. Ich war gerade auf eine der größten Kreuzungen Beijings (oder die sind alle so groß) und da passierte es, auf einmal ging mein linkes Pedal stiften. Ab diesem Zeitpunkt wurde ich eindeutig mit zu vielen Sachen konfrontiert. Erstmal das Fahrrad stabilisieren, da er letzte Tritt nicht für Vortrieb sorgte sondern mich zum taumeln brachte. Also weitertreten, gleichzeitig dachte ich darüber nach, ob ich auf der Kreuzung umdrehen soll, stellte aber dabei fest, dass die Ampel schon blinkte und der Querverkehr sich fertig machte zum losfahren. Zu allem Überfluss, hatte ich gerade meine Kamera in der Hand und nur eine Hand frei. Zum Glück war Wolf da und schnappte sich mein Pedal.

Jetzt stand/en ich/wir am Straßenrand und schaut/en etwas blöd auf das abgefallene Pedal. Wir versuchten es zuerst per Hand wieder fest zu drehen. Vergeblich… Wolf quatsche den nächsten besten Chinesen an, der mit einem Werkzeugkoffer vorbei kam, wobei er eher mit den Händen redete, weil unsere Dolmetscherin weitergefahren war und von meinem Zwischenfall nichts mitbekommen hat. Letztendlich hatten wir ne Zange, aber wir zwei Pseudo-Hobby-Handwerker haben es immer noch nicht hinbekommen. Wir müssen uns wohl bzw. Ich muss mich wohl sehr dämlich angestellt haben denn irgendwann kam der Besitzer der Zange und nahm sie uns ab und probierte es selber. Und siehe da, er hatte ganz schnell das Problem erkannt und jetzt kommst, zerlegte innerhalb von 2 Minuten das ganze Pedal in jedes Einzelteil mit nur diesen einen Zange und baute es mir wieder richtig zusammen. Ich sowie andere 5 Menschen schauten interessiert zu. Danke an den chinesischen Handwerker.

Hand in der Hosentasche und zuschauen...

Am Park / Tempel angekommen, sahen wir unzählige viele Menschen, die in dem Park ihr Wochenende verbringen und gemeinsam spielten, sangen, tanzten oder Sport trieben.

Ein weiteres Highlight an dem Tag war noch, dass Wolf und ich unsere Klingel fast verloren haben, weil sich die Schrauben gelöst haben. Böse Zungen haben behauptet wir hätte zuviel geklingelt... Wir haben es mal auf die Qualität der Räder geschoben.

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